Webgewichte

Herkunft: Italien Datierung: ca. 310 v. Chr. Wert: ca. 130€

Diese pyramidalen Webgewichte sind aus einfachem Ton gefertigt. Die Verjüngung ist durchbohrt, was auf die Nutzung dieser Objekte hinweist. Webgewichte wurden nämlich zur Beschwerung der Kettfäden eines stehenden Webrahmens benutzt, was die nötige Spannung ermöglicht, um weben zu können.

Ein Webstuhl, der mit solchen Gewichten arbeitet, wird auch „Gewichtswebstuhl“ genannt. Webgewichte werden nicht nur aus Ton angefertigt, sondern auch aus festen, schweren Materialien wie Stein. Im Gegensatz zum Webstuhl selbst, der aus Holz besteht, können Webgewichte deswegen lange Zeit im Boden erhalten bleiben.

Weben in der Antike

Webstühle sind seit dem Neolithikum bekannt und werden schnell Bestandteil vieler Haushalte. In griechischen Gebieten der Antike wurde die Webkunst den Städten Frauen zugeordnet. Dies bezeugt die Lage im sogenannten „Gynaikeion“, dem Frauenraum, in dem der Webstuhl innerhalb des Hauses oft verortet wird.

Die Webkunst ist grundlegend für die Produktion von Textilien aus Leinen und Wolle, die im Haushalt alltäglich gebraucht werden. Sie wurde aber schon in der Antike in einem größeren Umfang auch zur Herstellung von Luxuswahren verwendet. Während der Antike erfreute sich der Handel mit besonderen Webwahren im ganzen Mittelmeerraum großer Beliebtheit. Dazu gehören auch Importe von Seiden aus China, die über die Seidenstraße durch die zentralasiatischen Wüsten oder über den Seeweg via Indien und den Persischen Golf nach Syrien und über Tell Genderes nach Antiochia gelangten.